Eine Studie zur
Zusammenstellung der Kandidaten in den Behindertenwerkstätten für Personen mit
mentaler Retardierung in Kanagawa
Tomoko SUGANO, Akiko YOSHIDA, Takeshi MATSUISHI, Harutada
SAKAI
Abteilung für Heilpadagogik, Fakultat für Erziehung und Humanwissenschaften,
Yokohama National University
Zusammenfassung
Die
Behindertenwerkstätten von Kanagawa wurden 1987 gegründet, um Menschen mit
mentaler Retardierung auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Studie wurde
durchgeführt, um zu bestimmen, welche Personen sich im Zeitraum von 1988 bis
1991 in diesen Werkstätten beworben haben und welche Eigenschaften zu einer
erfolgreichen Aufnahme führten. Insgesamt haben sich 154 Menschen beworben,
davon wurden 120 angenommen.
Die Studie ergab,
dass die meisten Bewerber als leicht mental retardiert eingestuft wurden. Der
durchschnittliche IQ der Kandidaten betrug 58,6. Diese Gruppe zeichnete sich
besonders dadurch aus, dass die Arbeitsfähigkeit der Personen, die anhand GATB2
(japanischer Standardtest zur Bestimmung der Arbeitsfähigkeit) eingeschätzt
wurde, nicht mit dem IQ übereinstimmt. Die Arbeitsfähigkeit der Menschen dieser
Gruppe war deutlich höher als die anderer Personen mit einem ähnlich niedrigen
IQ. Dabei lag die Arbeitsfähigkeit von Autisten merklich über derjenigen der
Patienten, die nicht an Autismus leiden. Von Autismus betroffene Personen
machten in den ersten beiden Jahren 30 % der erfolgreichen Kandidaten aus.
Aufgrund von Problemen mit der sozialen Eingliederung von Autisten mussten die
Werkstätten über die Jahre die Anzahl der akzeptierten Patienten mit Autismus
einschränken. Die unverhältnismäßig große Aufnahme von Autisten lässt sich
darauf zurückführen, dass bei der Bearbeitung der Bewerbungen mehr Wert auf
Arbeitsfähigkeit als auf soziale Kompetenzen gelegt worden war. Zwar konnte das
Ziel der Einrichtung, die erfolgreiche Vorbereitung für den Arbeitsmarkt,
erreicht werden, jedoch sah man sich bei Autisten im Laufe der Ausbildung mit
Problemen hinsichtlich der Kompetenz zur sozialen Eingliederung
gegenüber.
Zusammenfassend betonen die Autoren die Wichtigkeit, bei
der Arbeitsvorbereitung von Menschen mit mentaler Retardierung neben der
Arbeitsfähigkeit auch die sozialen Kompetenzen zu berücksichtigen.
(Ursprünglich
erscheinen in Kanagawa Seishinigaku kaishi, Journal of Kanagawa Psychiatric
Association, 46: 67-73, 1997)
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